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Pastoren in Mölln

  • Persönlichkeiten und Porträts

Wenn wir uns in diesem Monat den Pastoren zuwenden könnte man durchaus auch bei diesen Personen von ihrer „Berufskleidung“ sprechen. Der schwarze Talar, der auf die Amtstracht der Gelehrten im Spätmittelalter zurückgeht, wurde zuerst in Preußen im 19. Jahrhundert eingeführt. Er sollte eine Einheitlichkeit ausdrücken und stellte die Pastoren den Beamten gleich. Obwohl diese Dienstkleidung sehr schlicht wirkt, lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen.

Ein Name, der in Mölln bekannt sein dürfte, ist der von Adolf Moraht. Er war seit 1837 Prediger in Mölln, Verfasser von Kirchenliedern, aber auch gesellschaftspolitisch aktiv. In der Verlängerung der Kaiser-Friedrich-Straße, oberhalb des Kurparks, erinnert der „Moraht-Blick“ an den Pastor. Eine Tafel an diesem Platz trägt sein Gedicht über das Erleben der Natur. Auch auf dem Aussichtspunkt am Heidberg sind die Zeilen Morahts zu lesen. Das Bild ist ein Gemälde von Mathilde Block. Das Besondere ist in unserem Zusammenhang der Kragen, auch „Mühlstein“ oder „Hamburger Halskrause“ genannt, übrigens eine Tradition, die sich bei den Pastoren der Hansestädte teilweise gehalten hat.

Auch Hauptpastor Paul Bruns sehen wir noch mit Halskrause, allerdings „nur“ mit einer einfachen Reihe. Sicher kann man sich vorstellen, wie groß der zeitliche Aufwand war und ist, diese Kragen aufzuarbeiten. Dabei sollte man beachten, dass beispielsweise Moraht drei Reihen trug, unsere heutige Bischöfin immerhin noch zwei! Pastor Bruns diente in Mölln von 1919 bis 1935.

Pastor Meeder (1934 – 1951) inmitten seiner Konfirmanden. Vermutlich entstand das Foto Ende der 1940er Jahre. Der Pastor trug keinen „Mühlstein“, sondern das „Beffchen“; das war eigentlich ein Überbleibsel des früher unter der Halskrause getragenen kleineren Kragens. Das weiße Beffchen ist bis heute das Erkennungszeichen der Amtstracht der evangelischen Geistlichen.

Das folgende Beffchen trägt Pastor Namgalies, der in Mölln von 1945 bis 1964 sowie 1968 bis 1974 Pastor war. Er war viele Jahre zunächst als Geistlicher in Ostafrika tätig und zwischendurch Lehrer an einer Bibelschule wiederum in Afrika. Hier bei der Grundsteinlegung der Heilig-Geist-Kirche im Jahr 1955.

In einem festlichen Gewand sehen wir dann Pastor Höppner, der gerade neben dem damaligen Bürgermeister Engelmann die Einweihung des Glockenturms am Martin-Luther-Haus vornimmt. Wir sehen also, dass auch protestantische Geistliche durchaus nicht nur schlichtes Schwarz, sondern auch andere Kleidung tragen, wenn es der Anlass hergibt.

Schließlich eine Szene, wie es sie nur in Mölln geben kann: Ein Pastor, nämlich Pastor Reimers mit Till Eulenspiegel, hier Eduard Ave, in einer Möllner Gaststätte! So wie die Nicolaikirche untrennbar zu Mölln gehört, so unstreitig ist wohl auch, dass trotz des historisch bekannten umtriebigen Verhaltens von Till heute in der Neuzeit das Verhältnis zwischen Eulenspiegel und Geistlichkeit durchaus gut ist.

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