Bereich Doktorhof
Heute verlassen wir die Altstadt mit den zahlreichen historisch geprägten Straßen und Häusern. Auf dem Weg nach Lübeck waren schon früher die am See gelegenen Grundstücke besonders attraktiv. Es gab auch einen Weg entlang des Ufers, der zu einem Hof führte, in dem man ursprünglich Pestkranke versorgen wollte, der Doktorhofweg.
Auf dem Luftbild von 1984 können wir den abzudeckenden Bereich fast vollständig überblicken. Das Bild stammt von 1984; große Teile Mölln Nords sind noch unbebaut ebenso wie das Gelände der Firma Heitplatz ungefähr in Bildmitte.
Diese Villa wird allen Spaziergängern schon aufgefallen sein, denn sie ist geprägt von der schön gestalteten Fassade mit Fachwerk und anderen Verzierungen, ganz besonders auffallend um das Erdgeschoßfenster und die Haustür. Man kann sich vorstellen, wie stolz die Erbauer wohl seinerzeit gewesen sind, ein so schönes Haus auf ein Grundstück direkt am See stellen zu können!
Nicht weit entfernt sehen wir auf dem nächsten Foto von 2018 ebenfalls ein Seegrundstück allerdings mit einem nicht so attraktiven Gebäude. Der Bagger hinter dem Haus zeigt uns, dass die Besitzer der Immobilie wohl auch dieser Meinung waren, denn hier bahnt sich der Abriss an! Für das Fotoarchiv bietet eine derartige Aktivität durchaus auch immer wieder Anlass, Besonderheiten festzuhalten! So fiel dem Passanten natürlich mit einem Schmunzeln die als Bild eingefügte „Freilufttoilette“ auf!
Einige Meter weiter Richtung Bahndamm, zeigt uns das Foto im Jahr 2017 ein heute nicht mehr vorhandenes älteres Haus, erbaut in dem typischen Stil der 1930er Jahre. Auch dieses Haus wurde abgerissen; heute sehen wir dort ein (noch) unbebautes Seegrundstück.
Ein kurzer Gang nach Süden in den Stadtseewerder lässt ältere Möllner vermutlich wehmütig auf das Foto vom „Paradies am See“ aus dem Jahr 1994 blicken! Das war ohne Frage ein wunderbarer Ort für ein Café und Restaurant! Der Blick über den Stadtsee auf das herrliche Panorama der Möllner Altstadt lockte Gäste wie Möllner, jung wie alt an. Dieses „Paradies“ ist dann später Reihenhäusern gewichen.
Wenn wir durch den schmalen Fußgängertunnel unter dem Bahndamm wandern, blicken wir automaisch auf ein großes und historisches Gebäude, den Doctorhof. Leider ist das Foto nicht datiert, aber es stammt vermutlich aus den 1930er Jahren. Zu der Zeit war der Doctorhof ein beliebtes Hotel und Restaurant. Auf dem Foto erkennt man auch den Anbau, etwas, das in früheren Jahren sehr wichtig und häufig genutzt war: Ein Festsaal!
Zum Ende wollen wir noch etwas sowohl historisches, als auch ansprechendes Bauwerk betrachten: Die Eisenbahnbrücke von 1851, die es ermöglicht, per Boot vom Stadtsee durch den „Stichkanal“ in den Ziegelsee zu gelangen. Wenn man an einem – allerdings sehr frühen – Morgen im Sommer den Weg am Stichkanal entlanggeht, kann man das Glück haben, dass die aufgehende Sonne im Hintergrund die Szene in „magisches Licht rückt!