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Mölln baut auf Holz

  • Firmen und Gewerbebetriebe

Handel und Ver- bzw. Bearbeitung von Holz hatte in Mölln als logische Folge des relativen Waldreichtums in unserem südöstlichen Teil Schleswig-Holsteins seit Jahrhunderten Tradition. Der Name Michelsen aus der in Mölln bekannten Kaufmannsfamilie ist sicherlich den Möllnern ganz besonders durch den Holzhandel bekannt geblieben.

Aber auch andere Betriebe mit heute noch bekannten Namen hatten früher mit Holz zu tun. So gab es an der Ratzeburger Straße, Ecke Lankauer Weg die Sägerei Kriedemann, damals in den 1950er Jahren noch in einer erkennbar ländlichen, landwirtschaftlichen Umgebung.

War früher der Transport der teilweise tonnenschweren Baumstämme eine mühsame Arbeit mit viel Anstrengung für die Pferde, gab es dann nach 1851 durch die Eisenbahn und sowieso durch Hilfsmittel wie Dampfmaschinen eine von da an als Standard genutzte Beförderungsmöglichkeit für das schwere Handelsgut. Wir sehen hier die Ankunft einer Holzlieferung am Möllner Bahnhof.

Es war folgerichtig, dass sich die holzverarbeitenden Betriebe dort ansiedelten, wo ihre Ware ankam oder abtransportiert wurde. Nicht verwunderlich also, dass Holz Michelsen sich unter anderem am Grambeker Weg, Ecke Heinrich-Langhans-Straße ansiedelte, also gegenüber vom Bahnhof. Sie kennen den Platz, weil sich dort heute das Gebäude mit einer Tanzschule und einem Discount-Bekleidungsgeschäft befindet!

Auf dem nächsten Foto aus dem Jahre 1982 kann man sehr deutlich das enorme Wachstums Möllns erkennen. Die Wohnbebauung ist massiv erweitert, besonders auffällig bei diesem Foto die Wohnanlagen in der Klaus-Groth-Straße und natürlich die Erweiterungen der Kreisberufsschule rechts in der Mitte. Sehr deutlich wird dabei auch, dass ein Gewerbebetrieb dieser Art und Größe inzwischen zu einem störenden Fremdkörper geworden ist. Er hat ja auch hier nicht mehr lange Zeit überdauert!

Typisch für die Blütezeit in der Entwicklung Region: Der Elbe-Lübeck-Kanal war das bevorzugte, weil kostengünstigste Transportmittel für Holz und Holzprodukte; die Zeitvorgaben waren auch bei weitem nicht so fordernd wie heute. In dem kleinen Einschub aus dem Jahre 1958 sehen wir noch eine Besonderheit, die aber damals im Grunde weltweit Standard war: Man lagerte Holz im Wasser, sofern Platz dazu vorhanden war. Das verhinderte Austrocknen und als Folge Rissbildung im Holz. Im Lübecker Hafen wurde damals Holz z.B. auch zu Flößen gebunden über kurze Strecken transportiert.

Holz Michelsen an der Altmöllner Straße: Für nahezu alle Möllner bis heute ein Begriff! Bis auf das Bürogebäude ist zwar von den früheren Lagerhallen nichts mehr vorhanden, aber dieser Betrieb war letztlich das, was die Möllner bis zuletzt mit dem Namen Michelsen und der Handelsware Holz verbanden. Vielen wird auch sicherlich das Großfeuer in Erinnerung sein, das sich am 6. Oktober 1991 zum größten Feuer in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Mölln entwickelte, den Betrieb weitgehend zerstörte, aber zum Glück keinen Personenschaden anrichtete.

Kaum zu glauben: Der Wasserkrüger Weg nahezu in unbebautem Gebiet ebenso wie der Grambeker Weg im Hintergrund. Dort, wo heute ein großes Gewerbegebäude mit Apotheke, Getränkehandel, Lebensmitteldiscounter und anderem steht, gab es viele Jahrzehnte, nämlich von 1950 bis 1989 die Holzhandlung Matz. Sie existierte tatsächlich sogar noch, als in deren Umfeld die Wohnbebauung mehr und mehr wurde.

Mit dem letzten Foto zeigen wir, dass der Transportweg heute sehr ähnlich mit dem de 19. Jahrhunderts ist. Erinnern wir uns an das zweite Foto vom Bahnhof. Dieses Bild ist nahezu an der gleichen Stelle entstanden. Der große, aber wichtige Unterschied: Der von einem privaten Betreiber gezogene Zug raste mit hoher Geschwindigkeit durch den Bahnhof; das Holz wurde Richtung Süden – nicht hierher – transportiert und kam aus Skandinavien über den Hafen Lübeck. Möllns Rolle im Holzhandel existierte längst nicht mehr!

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