Max Ahrens, der Maler
Vergleichen Sie einmal gleich zu Anfang unser erstes Foto „Tills Vermächtnis“ mit dem ersten Bild im vergangenen Monat August! Beide stellen in deutlicher Weise den Kern der Eulenspiegelgeschichte dar, sind vom gleichen Künstler, aber doch in erkennbar anderem Stil! Und beide sind schön! Man erkennt daran auch, dass Max Ahrens tatsächlich mit Leib und Seele Möllner war!
Haben wir im Juni den Künstler Max Ahrens mit seinen Porträts oder Karikaturen dargestellt, so wollen wir in diesem Monat zeigen, dass er auch ganz andere und wahrhaft großartige künstlerische Qualitäten hatte. Einen großen Teil dieser Werke kann man im Dachgeschoß der früheren Gaststätte „Zum Michel“ bewundern.
Für das Vermächtnis allerdings muss man nicht erst Treppen steigen, denn das gehört zu den Wandmalereien in der ehemaligen Gaststube.
Max Ahrens hat vor allem eine große Anzahl an Landschaftsbildern hinterlassen; unsere Umgebung ist dabei besonders zahlreich vertreten. Das „Spitze Eck“ am Salemer See lässt sich auch heute noch dort in der Natur erkennen. Ahrens hat in diesem Fall Öl auf Holz gemalt.
Sicherlich bekannt ist den meisten Betrachtern das Gemälde von 1956, dass den damaligen Besitzer des Parkhotels, Hugo Buchholz in stolzer Pose als Schützenkönig zeigt. Wenn man das Gemälde genauer betrachtet, fällt die detailreiche Gestaltung zum Beispiel der Einzelheiten der Schützenkette auf.
Ahrens Jahre in England werden gespiegelt in einigen Gemälden, die Motive von dort zeigen. „The Old Curiosity Shop“ ist eine sehr gelungene Grafik eines Geschäfts in London. Es heißt, Charles Dickens gleichnamiger Roman wurde von diesem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert inspiriert, obwohl andere Geschichten behaupten, das aus alten Schiffsplanken gebaute Haus entstand erst nach Dickens Roman. Jedenfalls: Heute befindet sich dort ein Schuhgeschäft, das zurzeit geschlossen ist.
Ein Werk ganz besonderer Art ist diese Königsscheibe der Schützengilde aus dem Jahr 1950. Die „Eulenspiegel Scheibe ist erneut ein Symbol der Verbundenheit mit der Stadt Mölln.
Einer der meistgenutzten Festsäle der Stadt war der Saal hinter dem Kolosseum in der Mühlenstraße, der xxxx abgerissen wurde. Mit ihm verschwanden auch die Wandgemälde, mit denen Ahrens den Saal verschönt hatte. Hier ein typisches Beispiel, dass den typischen Ahrens-Stil zeigt. Es gibt leider nicht sehr viele Fotos von diesen Verzierungen des Kolosseums im Fotoarchiv, so dass wir uns sehr freuen würden, wenn in Möllner Haushalten weitere vorhanden wären.
Schließlich der Blick vom Wassertor von der Seite der Ratzeburger Straße über den Stadtsee auf die Seestraße und St. Nicolai. Typisch auf diesem Gemälde: Damals war die Sicht häufig eingetrübt, denn die Ofenheizungen mit Holz oder Kohle verbreiteten den Qualm bei Lagen mit geringem Wind in der ganzen Umgebung!