Kunst im Besitz der Stadt
Das Thema des vergangenen Jahres 2024 war und ist Kunst in Mölln. Wir haben die unterschiedlichen Künstler und Auszüge aus ihren Werken gezeigt. Mit diesem Abschluss im Monat Dezember soll und kann nur ein kleiner Auszug der Werke gezeigt werden, die zugleich auch im Besitz der Stadt sind. Viele davon sind in Mölln jedem bekannt, aber nur ein kleiner Teil ist stets öffentlich sichtbar.
Vermutlich ist fast jeder dort schon einmal vorbeigegangen, ohne dem Werk größere Beachtung zu schenken: Am Wassertor findet man die 1962 von Karlheinz Goedtke gefertigte Bronzetafel, die eine historische Darstellung der Anlage zeigt, wie sie zwischen dem 13. Und 16. Jahrhundert ausgesehen haben soll. Man erkennt die frühere hölzerne Brücke, das eigentliche Tor und die Stadtmauer. Symbolhaft hat Goedtke auch einen Fischer dargestellt.
Auf der Basis der Eulenspiegelgeschichten entstand der Amboss, den wohl alle aus dem Kurpark kennen. Er kann sogar ein Lied spielen, hält aber für die besonders neugierigen Besucher auch eine Überraschung bereit. Sie soll hier nicht verraten werden, falls Gäste der Stadt diese Seiten lesen; die Überraschung sollen diese dann besser am eigenen Leib erfahren.
Die Geschichte, warum Goedtke 1950 das Bronzerelief von G. Bernard Shaw fertigte und dieses nun die Feldstein-Mauer an der Treppe zur Nicolaikirche ziert, ist vermutlich bekannt, dennoch: Im Eulenspiegeljahr 1950 hatte die Stadt den irischen humorigen Schriftsteller angeschrieben und nach Mölln zur Verleihung des Titels eines „Ehreneulenspiegels“ eingeladen. Shaw, der nicht wusste, wer Eulenspiegel war, wies auf sein hohes Alter hin, bedankte sich aber herzlich dafür, Ehrenbürger Möllns zu werden. Angesichts dieser Antwort blieb den Stadtvätern nichts anderes übrig, als Shaw zum einzigen Ehrenbürger der Stadt zu machen!
Kunst ganz anderer Art finden wir im Flur des Gebäudes der kommunalen Betriebe an der Möllner Straße, dem ehemaligen Sitz der Stadtwerke. Diese unglaublich detaillierte Schnitzarbeit von Karl Heitmann fand dort einen Ehrenplatz; es lohnt, während der Öffnungszeiten einen Blick darauf zu werfen!
Es lohnt sich, auch einmal einen ausführlichen Blick auf den Schulberg zu werfen. Dort sehen wir nämlich eine von vier im Rechteck zueinander aufgestellten Figuren aus Edelstahl, die man heute auf der Südseite der Mensa bewundern kann. Das ganze Ensemble nennt sich "Höfische Gesellschaft", und stammt vom Künstler Walter Arno, (1930-2005).
Den wunderbar geschnitzten und farbig gestalteten Eulenspiegel findet man im Museum auf dem historischen Marktplatz.
Ebenfalls im Museum am Marktplatz kann man den „Großer Stop der Schützengilde, 1580/90“ entdecken: Woher genau diese Bezeichnung stammt, ist nicht ganz klar. Aber wir zitieren an dieser Stelle Wikipedia, um etwas Licht in das Dunkel zu bringen:
„Stauf (mhd. stouf, ahd. stouf, stoupf) ist eine veraltete Bezeichnung für einen Becher, Kelch oder Bierkrug. Ein Stauf kann aus Keramik, Edelmetall oder Glas gefertigt sein. Nach dem Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm ist das alte Wort Stauf für ein Trinkgefäß aus dem germanischen *staupa entstanden und wurde später durch die aus dem Lateinischen stammenden Lehnwörter Becher und Kelch verdrängt. Neben Stauf war historisch auch die Schreibweise Stauff bzw. stauff üblich.“
Ein Staufglas ist laut dem Deutschen Wörterbuch ein Bierglas, im Gegensatz zum Weinglas.
Abschließend noch einmal der Hinweis: Was hier zu sehen ist, ist nur ein Bruchteil der Kunstgegenstände und -werke in städtischem Besitz, die in unseren Mauern zu finden sind!