Historische Kunstwerke
Beim Thema „Kunst“ denken wir in der Regel zuerst an die bekannten Künstler, die wir in Mölln kennen. Es gibt aber in der Geschichte der Stadt Kunst und Künstler, die sich nicht so „prominent“ darstellen. Teilweise sind sie auch nicht öffentlich sichtbar. In diesem Monat zeigen wir deshalb einige Beispiele für „historische“ Kunst.
Zuerst ein sehr schöner Stich, bei dem wir leider nicht wissen, wer der Künstler war und wann er gefertigt wurde. Wir blicken aus Richtung Ratzeburg kommend auf die Altstadt mit der Nicolaikirche, deutlich erkennbar die Jacobi-Kapelle, die Schule neben der Kirche und die Windmühle auf dem Klüschenberg. Wir sehen auch Damm und Brücke am Wassertor.
Sehr interessant auch der kolorierte Stich, der den Marktplatz, das historische Rathaus und die Nicolaikirche im Hintergrund zeigt. Wir sehen dort auch das Wohnhaus, das später dem Spritzenhaus der Feuerwehr weichen musste. Offensichtlich hat der Künstler auch das Leben auf dem Markt einfangen wollen; es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen. Das Storchennest ist vermutlich historisch nicht korrekt dargestellt, denn es hat sich wohl in Wirklichkeit auf dem gegenüberliegenden Giebel des Rathauses befunden.
Wir bleiben an diesem Ort. Sie sehen zwei Beispiele für die schönen Deckenbalken in der Ratsdiele des historischen Rathauses, die bei der Restaurierung 1991 / 92 freigelegt wurden. Sie sind noch heute erhaltene Zeugen aus prachtvollen Zeiten!
Das Gemälde von Dettmann aus dem Jahre 1850 ist vermutlich vielen bekannt, da es häufig veröffentlicht wurde. Der Hirte treibt die Schweine durch die Hauptstraße, vorbei am Hotel „Stadt Hamburg“. Wir sehen das 1857 abgerissene Steintor in seiner ganzen Pracht und erkennen bei genauerem Hinsehen, die noch heute vorhandene, von der restlichen Straße abweichende Häuserflucht dort.
Einigen Möllnern ist bekannt, dass es einst einen tunnelartigen Durchgang unter dem Rathaus gab, den man bei genauerem Hinsehen mindestens auf der Rückwand des Rathauses noch heute erkennen kann. Dieses Bild ist im Original ein Aquarell aus dem Jahr 1855 und befindet sich in einem Lübecker Museum. Übrigens sollte dieser Tunnel den Bürgern den Weg von der Seestraße zum Marktplatz erleichtern, denn damals gab es zwischen der Bebauung am Markt keinen Durchgang.
Auch der Stadthauptmannshof ist einen genauen Blick wert: Die Restaurierung 1987 brachte viele historische Details und künstlerische Verzierungen wieder zum Vorschein. Hier nur ein Beispiel eines sehr detaillierten, schönen Deckenbalkens aus dem “Rittersaal“.
Von Marie Wörmann stammt diese Zeichnung vermutlich aus dem Jahr 1892. Wir erkennen das Haus Am Markt 1, das sehr viele Details enthält. Und ganz klar: Auch heute ist für den prüfenden Blick des Betrachters das von uns „Lübbert’sches Haus“ genannte schöne Fachwerkgebäude von 1632 deutlich zu erkennen!