Der Lindenweg
Wir bewegen uns im Monat Juni an den südöstlichen Rand der Altstadt, durchqueren den Kurpark und machen uns dann im Lindenweg auf „in die Berge“! Wir beginnen mit einem echten „Hingucker“ – Ein Traumhaus in wundervoller ruhiger Lage, nah an der Altstadt und doch in idyllischer Umgebung, direkt am Mühlengraben gelegen:
Die „Bürgermeister-Villa“ am Lindenweg. Ein C. W. Hoffmann stellt 1888 einen Antrag auf den Bau eines Landhauses, der „Villa Augusta“. Zur „Bürgermeistervilla“ wird das Haus dann durch Bürgermeister Robert Friedrich Molin Oetken (Amtszeit 1896-1924) stammte aus Rüstringen und war vorher Bürgermeister in Wilhelmshaven gewesen. Das Foto mit der Grundstückspforte ist der wohl bekannteste Anblick; die Freitreppe wurde früher oft von Fotografen für Hochzeitsfotos genutzt. Ja, und auch auf Winterbildern wie hier 2018 bleibt das Haus eine Idylle.
Die beiden Holzhäuser im Lindenweg stellen wir trotz räumlicher Distanz hier einmal hintereinander:
Das erste Haus gehört zu den Bauten, die 1943 auf Initiative des Ingenieurs Dr. Richard-Eugen Dörr (1896 – 1975) errichtet wurden. Dem Stifter Dörr verdankt die Stadt Mölln unter anderem auch den Eulenspiegelbrunnen auf dem historischen Marktplatz. Das Foto von 1993 zeigt eigentlich schon den Grund, warum in den 1950er Jahren die Stadt Mölln Grund und Häuser für den Ortsjugendring erwarb: Der bauliche Zustand war sehr gut! 1989 wurde dadurch auch die Nutzung für den Till-Eulenspiegel-Kindergarten möglich sowie 1995 eine Verdoppelung der Nutzfläche!
Schließlich wurde das Gelände 2012 an das Montessori-Kinderhaus verkauft.
Das etwas höher gelegene Holzhaus ist heute das ebenfalls von Montessori betriebene Natur-Kinderhaus. In diesem Haus waren jahrelang Teile der Stadtverwaltung, nämlich von „Stadtwald“ untergebracht in eigentlich recht günstiger Lage zum Wildpark und der waldreichen Möllner Umgebung.
Zwischen diesen beiden Holhäusern können wir Hotel Pension Waldlust nicht übersehen! Das war ursprünglich eine einfache Erfrischungshalle mit Tischen und Bänken unter den Bäumen. 1912 erwarb ein Hotelier Halle und Gelände und errichtete ein Kurhotel. Dies entwickelte sich ab etwa 1930 zu einem beliebten Haus für Feste einheimischer Vereine und zu einer Pension. Im Haus befand ich ein Festsaal mit einer Bühne. Am Ende des Krieges wurde das Haus zeitweilig wie viele andere Gebäude auch als Lazarett genutzt. Das Gebäude lässt schon äußerlich erkennen, dass es seinen historischen Charakter über die Jahrzehnte weitgehend erhalten hat. Von seinem früheren Charakter erzählt der im Hinterhof immer noch vorhandene Musikpavillon.
Vor dem Haus Lindenweg 4 bleiben immer wieder Gäste stehen, vor allem, wenn es Gäste sind, die vom Kurpark in Richtung Quellenhof oder Wasserturm gehen wollen: Die wunderschön renovierte Villa „Adele“ lädt geradezu zur Betrachtung ein! Zudem lässt sie den Betrachter wissen, dass der heute Bewohner wohl schon einmal Schützenkönig geworden ist! Auf dem ersten Bild aus dem Jahre 1971 können wir sehr deutlich erkennen, wie wertvoll die Renovierung dieses Hauses gewesen ist.