Auf den Dämmen und Villenstraße
In diesem Monat wollen wir einen Bereich Möllns betrachten, der zwar außerhalb der historischen Altstadt liegt, der aber durch ganz besonderen Reiz gekennzeichnet ist und daher auch Gäste anzieht. Gerade hier hat sich in den vergangenen 150 Jahren einiges verändert, anderes erhalten.
und bemerken mit Interesse, dass der Mühlengraben zu jener Zeit deutlich breiter gewesen ist. In der Tat können wir auf anderen Fotos aus jener Zeit erkennen, dass auf dem Wasser auch reger Verkehr mit allen denkbaren Booten stattgefunden hat. Dafür führte am Mühlengraben nur ein schmaler Fußweg entlang. Der Bedarf für die Nutzung durch Fahrzeuge bestand damals noch nicht.
Der Mühlenteich mit der erkennbaren Bebauung präsentiert sich im Jahre 1900 so, wie wir ihn an dieser Stelle auch heute noch erkennen. Auch eine hölzerne Brücke verband schon damals den Lindenweg mit der anderen Seite des Mühlengrabens. Das Ruderboot gehörte damals ebenso selbstverständlich zur Szenerie wie die elegant gekleideten, flanierenden Spaziergänger mit aufgespanntem Schirm zum Schutz gegen die Sonne.
Auch das Foto aus der Jahrhundertwende zeigt uns einen breiten Mühlengraben, hier „Mühlenbach“ genannt, mit Blick Richtung Nicolaikirche. Das Bild ist vermutlich auf der Rückseite des Grundstücks Villenstraße 9 entstanden. Die dort bereits damals vorhandene Brücke kennen wir auch heute noch.
Unschwer im Vergleich mit der heutigen Realität sind auf dem Foto von ca. 1920 die imposanten Häuser der Villenstraße 9 und 12 zu erkennen! Besonders „Qui si sana“, die Nummer 9, ist vermutlich den meisten wohlbekannt, weil diese Villa mehrfach renoviert wurde und sich heute einschließlich des Gartengrundstücks als kleines Schmuckstück präsentiert. Das Haus ließ Heinrich Langhans errichten, der durch Sparsamkeit und harte Arbeit das Kapital zum Bau einer eigenen Zigarrenfabrik in Altona / Ottensen erwarb. In Mölln baute er sich die Villa „Qui si sana“ und errichtete die bekannte wohltätige Stiftung.
Nein, man muss nicht an seiner vermeintlichen Ortskenntnis zweifeln, wenn man das nächste Foto betrachtet. Das ist zwar die Adresse „Villenstraße 13a“, aber das Haus existiert nicht mehr! Damals gab es bis 1914 dort die Gärtnerei Hennicke mit diesem hübschen Fachwerkhaus. Aber auch die nachfolgende Bebauung, die wir auf dem nächsten Foto sehen von 1981 sehen, existiert nicht mehr: Das war ein sehr beliebtes Ausflugslokal auf dem Weg von der Stadtmitte Möllns Richtung Schmalsee oder in die umliegenden Waldgebiete, nämlich das „Forsthaus am Wildpark“. Das Foto lässt auch den Grund für die Beliebtheit deutlich hervortreten, nämlich die Lage mit einer herrlichen Terrasse direkt am Mühlengraben!
Schließlich kehren wir zum Mühlenteich zurück. Das 2013 aufgenommene Foto zeigt, warum gerade in einer bestimmten Zeit im Frühjahr jeden Jahres dieser Platz bei Möllnern wie auch Gästen so beliebt ist: Ein wahrhaft farbenprächtiges Bild bei Sonnenschein, Windstille und blühenden Magnolienbäumen!