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Vom Kurhaus Mölln zum Sanatorium Föhrenkamp

  • Gesundheitswesen und Kureinrichtungen

Die Entdeckung der Hermannsquelle durch den Garnisonsarzt Dr. Hermann Jacubasch steht am Anfang der Entwicklung Möllns zu einem Kurort. Das Wasser der Quelle wurde zur Analyse geschickt und man kam zu dem Entschluss, mit der wohltuenden Wirkung um Kurgäste zu werben. Am Birkenweg wurde Möllns erstes Kurhaus errichtet.

Ein „Führer durch den Luftkurort Mölln i. Lbg.“ beschreibt das Kurhaus 1914 als „ein breitfrontiges, vornehmes Gebäude mit ausgedehnten Nebenanlagen, das mehr als hundert Kurgästen erstklassige Aufnahme gewährt. Das Möllner Kurhaus […] zählt seiner Ausstattung, Behaglichkeit und Bewirtung nach zu den bekanntesten und beliebtesten Kurhotels des Deutschen Reiches und wird auch gern von Ausländern, ganz besonders gern aber von den besseren Kreisen Hamburgs und Berlins, aufgesucht. […] Nicht weniger als 3500-4000 Kurgäste und 25000-30000 Passanten halten hier alljährlich Einkehr und finden, was sie suchen: Naturschönheit, Frieden, Rast, Erholung, oft genug aber auch in Krankheitsfällen Genesung und Gesundheit, und damit die höchsten Güter des Menschen wieder. Mölln ist eine Gesundungs- und Verjüngungsstätte für alle, deren Blutmischung einer Erneuerung bedarf, deren Lungen sich in reiner, frischer Luft weiten, deren Atmungsorgane sich kräftigen sollen, wie auch für Rekonvaleszenten, die nach langwierigen Krankheiten und Operationen ihre völlige Wiederherstellung und dem Leben neu Freuden abzugewinnen versuchen […] Tüchtige Ärzte sind hier dauernd ansässig.“

Eine andere Broschüre aus der Zeit um 1895 wirbt:

„Um allen Anforderungen der Neuzeit entsprechen zu können, ist ein mit allem Comfort versehenes Kurhaus erbaut, welches durch seine schöne gesunde Lage, sowie luftige, fein ausgestattete Zimmer wohl mit jedem Etablissement concurrieren kann. Es werden im Kurhaus sämmtliche medicinischen Bäder verabfolgt, als Moor-, Schwefel-, Fichtennadel-Bäder etc. sowie kohlensaure Stahl-Bäder warm und kalt, Massagekuren. Ferner ist nicht allein für den Kranken gesorgt, sondern auch der Gesunde findet im Kurhause: Lesezimmer, Salon für Abhaltung von Concerten, Theater etc., Spielplatz und Veranden“.

Seine beste Zeit hatte das Haus vor dem Ersten Weltkrieg. Nach dem Weltkrieg kaufte der Bremer Staat das Kurhaus von W.F. Haushahn und richtete ein Sanatorium für Lungenkranke, die „Bremische Landesheilstätte“ hier ein. Sie wurde als „Bremische Heilstätte Niedersachsen“ am 1. September 1920 eröffnet für lungenkranke Patienten, die nicht der Invalidenversicherung angehörten. Die Einrichtung verfügte anfangs über 100 Betten, deren Zahl aber rasch auf über 200 erhöht wurde. Im Park befanden sich 15 Liegehallen, die mit Rundfunkeinrichtung versehen waren: „Das Haus hatte den Charakter eines Privatsanatoriums: die Patienten waren ausschließlich in Ein- und Zweibettenzimmern untergebracht. Die Verpflegung, für die die Hälfte des Tagessatzes ausgegeben wurde, war anerkannt gut.“ (Tuberkulose-Krankenanstalten 1952)

1938 erwarb der leitende Chefarzt, Prof. Sachse, das Sanatorium.  Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der LVA Schleswig-Holstein als Landesheilstätte betrieben und zu einem nüchternen Zweckbau umgestaltet. Das 1958 von der BfA angekaufte Gebäude wurde 1963 abgerissen. An seiner Stelle entstand die mehrfach erweiterte und laufend modernisierte Reha-Klinik Föhrenkamp, die am 3. November 1967 eingeweiht werden konnte.

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