Heilstätte „Haus Tanneck“
Die Tuberkulose hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland wieder verstärkt ausgebreitet. Unzureichende Wohnverhältnisse und mangelhafte Ernährung trugen dazu bei, dass in den Nachkriegsjahren jährlich Zehntausende an der TBC erkrankten. Allein in Mölln gab es Anfang der 1950er Jahre drei Einrichtungen der Landesversicherungsanstalt (LVA) Schleswig-Holstein, die für die Behandlung von Tuberkulose-Patienten eingerichtet waren. Mölln bot sich wegen seines „milden Schon- und Heilklimas“ und seiner landschaftlichen Lage für die Einrichtung entsprechender Krankenhäuser und Heilstätten an.
Die größte Anlage der LVA war das Krankenhaus in der Hindenburgstraße in der ehemaligen Unteroffizier-Vorschule (heute Robert-Koch-Park). Hier konnten rund 450 Patienten Aufnahme finden. Anfang der 1950er Jahre galt dieses Krankenhaus als „eine der modernsten deutschen Tuberkulosekliniken“.
Nicht weit entfernt am Birkenweg lag das ehemalige Sanatorium Prof. Dr. Sachse (heute Klinik Föhrenkamp). In dieser Heilstätte standen rund 280 Betten zur Verfügung.
Schließlich gab es das „Haus Tanneck“ (am Papenkamp), ebenfalls eine Heilstätte der LVA. Das Verzeichnis der Tuberkulose-Krankenanstalten im Deutschen Bundesgebiet (1952) führt dazu aus:
„Drei einstöckige gut eingerichtete Steinpavillons nebst Nebengebäuden, früher Teil einer Munitionsanstalt, dienen seit 1947 als Lungenheilstätte. Drei Ärzte und Schwestern vom Roten Kreuz betreuen die Kranken. Die Bettenzahl beträgt 175 im Sommer und Winter. Behandelt werden alle Formen von Lungen- und Drüsentuberkulose. 85 Frauen, 90 Kinder belegen die Anstalt, Versicherungsgeschützte und Selbstzahler. Liegehallen, Höhensonne, diagnostisches Röntgeninstrumentarium, Operationsraum sind vorhanden.“
Bis Anfang der 1960er Jahre hat die Heilstätte bestanden.