Das Stadthaus am Wasserkrüger Weg 16
Mittelpunkt des städtischen Gemeinwesens war über 600 Jahre das Historische Rathaus am Markt. Hier wurden alle politischen Entscheidungen getroffen, und die Verwaltung hatte ebenfalls hier ihren Sitz.
Immer wieder wurde das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte umgebaut und verändert, um es den veränderten Bedürfnissen einer wachsenden Stadt anzupassen. Die letzte große Veränderung vollzog sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Tonnensaal als neuer Sitzungssaal geschaffen wurde und rund 240 m² neuer Raum für die Verwaltung entstand.
Trotzdem reichte der Platz schon nach wenigen Jahrzehnten nicht mehr aus, und die Verwaltung lagerte einzelne Dienststellen in andere Gebäude aus. In den 1970er Jahre gingen die Planungen in Richtung der Erweiterung des bestehenden Rathauses durch Neubauten auf den Nachbargrundstücken und einer guten baulichen Verbindung dieser Bauten mit dem historischen Rathaus. Dahinter stand auch die Idee einer zusätzlichen Belebung des Marktplatzes, aus dem ein „begehrtes Geschäftsviertel“ werden sollte, wie es der Architekt Hanns Engelhardt formulierte.
Die Entscheidung der Stadtvertretung fiel im September 1979 für eine andere Lösung, nämlich den Neubau eines Verwaltungsgebäudes am Wasserkrüger Weg auf dem Gelände der alten Realschule. Das frühere Schulgebäude wurde 1981 abgerissen.
Für das neue Stadthaus standen elf Entwürfe zur Auswahl, die in die engere Wahl gekommen waren. Ein Preisgericht entschied sich im Juni 1981 für den Entwurf des Architekten Gerd Welm aus Flensburg. Am 20. Mai 1983 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt, am 11. Mai 1984 feierte man das Richtfest.
Im Frühjahr 1986 konnte der Umzug der Stadtverwaltung in das neue Stadthaus am Wasserkrüger Weg beginnen. Als erstes zog am 10. April das Bauamt, das bis dahin in der benachbarten ehemaligen Turnhalle untergebracht war, in die neuen Räumlichkeiten. Mit dem Umzug der Verwaltung wird die „Gleitende Arbeitszeit“ eingeführt. Am „langen Donnerstag“ hatten die Bürgerinnen und Bürger jetzt bis 18 Uhr die Möglichkeit, die Behörden aufzusuchen. Am 7. Juni hatten alle Interessierten Gelegenheit, das Verwaltungsgebäude an einem „Tag der offenen Tür“ zu besichtigen. Vor dem Stadthaus wurde eine Plastik des Bildhauers Hans-Werner Könecke aufgestellt, die den Namen „Begegnung“ erhielt.