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Die Molkerei Germania

  • Firmen und Gewerbebetriebe

An der Ratzeburger Chaussee prägten die Gebäude der Molkerei Germania das Straßenbild. Der Gebäudekomplex hat eine militärische Vorgeschichte.

1865 wurde das Herzogtum Lauenburg in Personalunion mit dem Königreich Preußen verbunden. In der Folge änderten sich auch die Militärverhältnisse grundlegend. Mölln wurde 1867 Standort einer Artillerieeinheit. Neben zahlreichen anderen Gebäuden, u. a. einem Garnisonslazarett am Bauhof (heute: Bergstraße 1), entstanden an der Ratzeburger Chaussee Kasernen und Pferdeställe. 1874 erhielt das Regiment, zu dem die Möllner Abteilung gehörte, die Bezeichnung „Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24“.

Die Artillerie-Einheit blieb bis zu ihrer Verlegung nach Itzehoe bis 1890 in Mölln. Nach dem Abzug des Militärs betrieb Otto Evers hier die Molkerei Germania, die er 1892 gegründet hatte. In einem Nachruf auf den am 4. Juli 1929 verstorbenen Evers heißt es:

„Zunächst mit einem Teilhaber arbeitend, übernahm er den Betrieb später selbst und eine glückliche Hand und ein rastloses Arbeiten und Streben brachten es fertig, die Germania-Molkerei zu einem unserer ersten deutschen Unternehmungen zu machen. Seine gründliche Kenntnis der Milchzuckerfabrikation half ihm dabei. Da nicht genug Rohmaterial zur Verfügung stand, pachtete er die Molken der bedeutenden Molkerei Stolp hinzu, die eingedickt von Stolp nach Mölln geliefert wurden. Der Evers’sche Zucker besaß Weltruf und trotz schwerer Zollkämpfe setze Evers sich durch. In ähnlicher Weise vorbildlich betätigte sich Evers in der Käserei, in dem er einer der ersten war, der die Gouda-Fabrikation in Schleswig-Holstein einführte […]“ [Mitteilungen des Reichsverbandes deutscher Molkerei- und Käsereibesitzer und –pächter e.V. 9. Jg. Nr. 28 vom 13. Juli 1929, S. 487]

In den wirtschaftlich schwierigen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg geriet auch der Betrieb von Otto Evers in Schwierigkeiten. Die Milchzuckerfabrik wurde 1924 von der Firma Madaus übernommen. Schon 1928 wurde jedoch die Produktion eingestellt. Die Gebäude wurden der Stadt Mölln zum Kauf angeboten.

Heute befindet sich hier die Firma Getränke Stapelfeldt.

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