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Die Möllner Stadtmühle

  • Firmen und Gewerbebetriebe

Der älteste Möllner Gewerbebetrieb ist sicherlich die Stadtmühle. Siegel und Wappen der Stadt Mölln sind sichtbarer Ausdruck der Bedeutung der Mühle. Schon das älteste Siegel von 1352 zeigt ein Mühlrad mit 14 Speichen und 16 Schaufeln. Bereits 1278 wurde die Mühle in einer Urkunde des lauenburgischen Herzogs Johann erstmalig in einer Urkunde erwähnt. Sie war Nachfolgerin der Pinnauer Wassermühle, die in die Stadt verlegt wurde. Ihr Standort lag an der heutigen Schafbrücke. Die älteste Flurkarte der Möllner Feldmark aus dem frühen 18. Jahrhundert bezeichnet diesen Ort noch als „Pinnower Mühle“.

Eine genaue Datierung dieser Verlegung ist allerdings nicht möglich. Durch die Verlegung war die Schaffung einer Wasserzufuhr an den neuen Standort erforderlich – des Mühlengrabens, der zum Schulsee ein  Gefälle von ca. 3 Metern aufweist. 1843 wurde an der Schafbrücke ein Wehr gebaut, um auch in trockenen Jahren genügend Wasser zum Betrieb der Mühle zur Verfügung zu haben.

Die Stadt Mölln erwarb die Mühle am 15. Juli 1385 für 2100 Lübsche Mark von dem Knappen Gherd Ghudowe und seinem Sohn Ghereke.

Die Mühle hatte erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für Mölln, sie war die Haupteinnahmequelle der Stadt: 1708 deckten die Einnahmen aus der Mühle von 2.600 Mark mehr als die Hälfte der gesamten Ausgaben der Stadt von rund 4400 Mark. Durch die Malzmühle wurde der Haupterwerbszweig der Möllner Bürger ermöglicht: die Bierbrauerei.

Die Verwaltung der Mühle erfolgte durch die Stadt. Zwei Ratsherren fungierten jeweils als Mühlenherren. Der Müller war als „Mühlenmeister“ ein städtischer Bediensteter, der vom Magistrat vereidigt wurde.

Die „Mahlgäste“ der Stadtmühle waren vor allem die Möllner Bürger und Bewohner der umliegenden Orte. Nach einem Vertrag zwischen dem Amt Ratzeburg und der Stadt Mölln aus dem frühen 18. Jahrhundert waren die Bewohner der Dörfer Bälau, Borstorf, und halb Breitenfelde.

1864/65 ersetzte ein neues Mühlengebäude mit einer eingebauten Turbine das Vorgängergebäude an gleicher Stelle. Das Geländer am Mühlenzufluss stammt aus der Eisengießerei Burmester in Mölln.

1958 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Lange Zeit war die weitere Zukunft des Gebäudes unklar, ehe die Stadtmühle nach einer umfassenden Sanierung als Wohn- und Geschäftshaus wieder genutzt wurde.

Literatur

Nissen, Gerda: Eine Kindheit in der Möllner Stadtmühle, in: Lauenburgische Heimat, N.F. Heft 128 (Dezember 1990), S. 3-58.

Obst, Lothar: Die Stadtmühle, in: Handel – Handwerk – Bürgertum, Mölln 1988, S. 93-98.

Rackmann, Otto: Die Möllner Wassermühle, in: Lauenburgische Heimat, N.F. Heft 100 (Juni 1981), S. 27-47.

Zimmermann, Hansjörg: Mölln, Büchen 1977, S. 103-106.

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