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Die ehemalige Unteroffizier-Vorschule

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Das Gebäude der ehemaligen Unteroffizier-Vorschule spiegelt in besonderer Weise die wechselvolle deutsche Geschichte der vergangenen hundert Jahre.

Das Kaiserreich, die Weimarer Republik, der nationalsozialistische Staat und die Bundesrepublik haben mit ihren ganz unterschiedlichen Nutzungen des Gebäudekomplexes auch die Geschichte der Stadt mitgeprägt.

Die Planungen für den Bau begannen 1913, nachdem der Deutsche Reichstag den Bau einer Unteroffizier-Vorschule in Mölln bewilligt hatte. Das rund 4,5 Hektar große Gelände hatte die Stadt Mölln kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Kasernengebäude lag damals noch außerhalb der Stadt, die damals noch nicht einmal 5.000 Einwohner hatte.

Die Unteroffizier-Vorschulen des Heeres sollten junge Männer zwischen dem Verlassen der allgemeinbildenden Schulen und dem Eintritt in das wehrpflichtige Alter auf den künftigen Soldatenberuf vorbereiten. Die in der Regel 15- bis 17-Jährigen sollten zu „zuverlässigen, geistig hochstehenden und moralisch gefestigten Unteroffizieranwärtern“ ausgebildet werden. Die Lehrgänge dauerten zwei Jahre. 300 Ausbildungsplätze standen in Mölln zur Verfügung.

Der erste Spatenstich wurde am 11. November 1913 vorgenommen, die Fertigstellung war für den 1. April 1915 geplant. Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914 verzögerten sich die Bauarbeiten allerdings erheblich, da die meisten Arbeiter und Handwerker zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Die Unteroffizier-Vorschule nahm ihren Betrieb 1915 daher zunächst in Jena auf. Zwei Jahre später als ursprünglich geplant wurde die Schule erst im Sommer 1917 bezugsfertig. Am 30. Juni 1917 rückten die ersten Unteroffizier-Vorschüler und das Personal der Schule mit ihrem Kommandeur, Major Fertsch, in die neuen Gebäude ein.

Mit der Revolution im November 1918 wurde der Schulbetrieb an der Unteroffizier-Vorschule vorerst unterbrochen – auf dem Gebäude wurde die rote Fahne gehisst. Die Ausbildung der Schüler wurde zwar zunächst fortgesetzt, aber die Bestimmungen des Versailler Vertrages führten bald zum Ende des Schulbetriebs. Nach einem Erlass des Kriegsministerium, der am 17. Juli 1919 eintraf, waren die Unteroffizierschulen und Vorschulen zu „entmilitarisieren“.

Im März 1920 wurde der Schulbetrieb endgültig eingestellt. Nur ein Teil der Ausbildungsoffiziere, der Unteroffiziere und Zöglinge wurde in die neue Reichswehr übernommen, die durch den Versailler Vertrag auf 100.000 Mann beschränkt war.

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